Rund 30 Zuhörer waren trotz hochsommerlicher Temparaturen der Einladung zum Bürgerdialog der AfD gefolgt und sie wurden nicht enttäuscht. Der Referent, OTL a.D. Bernhard Zimniok, war rund zwanzig Jahre in Afrika und im arabischen Raum im Auslandseinsatz, im diplomatischen Dienst, als Berater, in der Privatwirtschaft und in Entwicklungshilfeprojekten.

So prasselte ein Feuerwerk von Hintergrundinformationen, Statistiken,  Beschreibungen der Abläufe in Organisationen der Entwicklungshilfe samt Beschreibung der Ineffizienzen und der Korruption in vielen dieser Organisationen und viele konkrete Fallbeispiele aus der persönlichen Erfahrung des Referenten auf die Zuhörer.
Der Referent schilderte konkret die Probleme, denen sich die Länder des Nahen Ostens und Afrikas gegenüber sehen. Er beleuchtete an Fällen aus der Praxis, wie die Arbeit von NGOs und europäischen Ministerienund staatlichen Organisationen in diesen Ländern von sich geht, welch kleiner Teil der Spendengelder dort tatsächlich ankommt und was für teilweise absurde Projekte damit finanziert werden.

Mit einem „Marshallplan für Afrika“ als neuem Allheilmittel möchten die Politiker aller Parteien „Fluchtursachen bekämpfen“ und den anhaltenden Migrantenzustrom nach Europa stoppen. Die Lebensumstände vor Ort sollen verbessert und die Menschen damit zum Bleiben bewegt werden. Der Referent versuchte diese nebulösen Konzepte, soweit es die erreichbaren Dokumente hergeben, näher zu analysieren.
Der Frage, was die  bisherige Entwicklungshilfe gebracht hat, war ein weiteres Thema der Analysen des Referenten. Immerhin sind in den letzten 60 Jahren rund 2 Billionen USD von den Industrieländern nach Afrika geflossen. Was hat es den Menschen in Afrika gebracht? Nicht viel, meinte der Referent und belegte seine Aussage mit vielen Fakten.
Den Schluß des Vortrags bildete eine Skizze des Referenten, wie er sich eine realistische Strategie vorstellen würde, mit der man die Problematik der Fluchtursachen angehen könnte.

Wir konnten einen völlig unerwarteten Gast begrüßen, Herrn Kakimi, den Deutschland-Korrespondenten der japanischen Tageszeitungen „Tokyo Shimbun“ und „Chunichi Shimbun“, der samt Dolmetscherin auf seiner Reise nach Bayern bei uns Station gemacht hatte. Er will seinen japanischen Lesern über die politische Situation im Vorfeld des Wahlkampfs in Bayern, die AfD und die Migrationskrise im Spannungsfeld zwischen Merkel und Seehofer berichten.
Er hörte sich Teile des Vortrags an, führte ein etwa dreistündiges Interview mit dem Pressereferenten und ergriff begeistert die Möglichkeit, nach dem Vortrag selbst ausführlich  Fragen an die Teilnehmer der Veranstaltung zu richten und spontane Antworten zu erhalten.
Er hat uns versprochen,  uns eine Kopie des Artikels zukommen zu lassen und wir werden sicher jemand finden, der uns den Artikel übersetzt. Es ist bestimmt sehr interessant, wie man dort die deutsche Situation einschätzt.
Wir konnten erfahren, daß in Japan aufgrund der demografischen Entwicklung eine Debatte über eine etwas gelockerte Zuwanderungspolitik (Japan hat bisher jedwede Zuwanderung blockiert) im Entstehen ist.

Im Anschluß an den Vortrag wogte dann, wie bei unserem Bürgerdialog üblich, eine sehr lebhafte Debatte, die bis in die späte Nacht ging.
Der Vortrag war ein Glanzlicht unserer Vortragsreihe und wurde von den Besuchern einhellig sehr gelobt. Wir danken dem Referenten und werden versuchen, ihn für weitere Themen wieder nach Weilheim zu holen.

Anschließend  zeigen wir  noch eine kleine Auswahl der über 100 Präsentationsfolien des Referenten, um ein etwas anschaulicheres Bild der Veranstaltung  zu geben.

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